• Bulgarien


    "Die Welt gehört dem, der Sie genießt" Giacomo Leopardi 


    10.03. - 12.03.2013
    gefahrene Kilometer: 429,37km


    Bulgarien begrüßte uns mit frühlingshaften Temperaturen und Sonne pur. Unser erstes Ziel war das Natur- und Geschichtsreservat Jailata in der Nähe des Dorfes Kamen Brjag direkt an der Küste Bulgariens. Wir hatten Glück und es war Sonntag, das hieß, die Kasse war geschlossen und wir konnten uns alles in Ruhe anschauen ohne Eintritt zu zahlen. Es gibt verschlungene Wanderwege entlang der Klippen auf denen man zu den Überresten einer Burg sowie zu einem Höhlendorf mit Höhlenkirche gelangt. Unsere kleine Wanderung war sehr spannend und bot landschaftlich einige Highlights. Wir spielten mit dem Gedanken noch schnell in die Fluten des Schwarzen Meeres zu springen, entschieden uns jedoch um als wir das Wasser antesteten. Brrrr, es war einfach zu kalt und so tuckerten wir weiter zu unserem Schlafplatz kurz vor dem Kap Kaliakra. Die felsige Nase war von unserem Standplatz sehr gut zu sehen und wir waren etwas entsetzt, dass das Kap nicht mehr so romantisch rötlich in der Sonne glänzt wie auf den Bildern die wir davon gesehen haben. Viele Sendemasten schmücken das Kap rund um die alte Verteidigungsanlage.

    Wenig beeindruckt von den Hotelhochburgen entlang der Küste war unser nächster Stopp das Kloster Aladscha. Das ehemalige Höhlenkloster war bedauerlicherweise geschlossen. Wir standen also ziemlich dämlich vor verschlossenem Tor. Als wir schon wieder gehen wollten, kam ein Mann zum Tor geschlurft um uns zu erklären, dass das Kloster Montags geschlossen ist und wir auch an einem anderen Tag um 8.00 Uhr vor verschlossener Tür gestanden wären. Selbstverständlich verstanden wir auch alles........wir machten also ein sehr trauriges Gesicht, wedelten mit Händen und Füßen und zeigten auf unsere Kamera. Zumindest half dies soweit, dass wir bis vors Kassenhäuschen kamen. Dort fiel uns ein, dass wir noch gar kein bulgarisches Geld besaßen. Gott sei Dank kam Panjo um die Ecke. Panjo war der kleine schwarz-weiße Kater des Mannes und er fand großen Gefallen an uns. Nach etwas spielen und viel Lob für die tolle Mieze ließ uns der Mann dann das Höhlenkloster besichtigen. Wir streiften durch die zwei übereinanderliegenden in den Fels gehauenen Ebenen des Klosters. Die Mönchszellen sowie die beiden Kirchen waren noch sehr gut zu erkennen. Zurück am Kassenhäuschen, wollten wir natürlich den Eintritt bezahlen. Da wir keine Lewa hatten, haben wir Ihm kurzerhand 5€ gegeben. Er schaute zwar etwas verdutzt, nach einem Blick auf Panjo war er jedoch fein damit. Wir hatten mal wieder Glück und konnten uns einen schönen Ort in Ruhe anschauen.

    In Varna machten wir nur einen kurzen Halt. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind überschaubar und bleiben einem nicht so in Erinnerung, nur der/das/die Shawarma war verdammt lecker. Das quirlige Varna hinter uns lassend, fuhren wir für einen kurzen Abstecher ins Landesinnere.Angezogen von einem sagenumwobenen Ort hatten wir erneut das Glück vor verschlossener Kasse zu stehen (Gott sei dank haben die Bulgaren es nicht so mit Abzäunungen). Der mystische Ort Pobiti Karmani wirkt wie ein versteinerter Wald mit meterhohen Säulen. Er taucht plötzlich mitten in einem normalen Wald auf und aus fester Erde wird loser Sand. Es gibt einige Menschen, die glauben wenn sie barfuß durch die Säulen schreiten oder eine umarmen die komplette negative Energie aus dem Körper entweicht. Da wir jedoch nicht zu der Fraktion Althippies oder Bäumchenumarmer zählen, ließen wir diesen Spaß bei Seite und knipsten lieber ein paar nette Fotos. Ach und wie es sich gehört, hat dieser mystische Ort natürlich auch noch eine Legende vorzuweisen :)

    Die Legende des Steinwaldes
    Vor vielen, vielen Jahren reichten die Wellen des Meeres bis an den heutigen Steinwald. Die Ufer wurden laut einer Legende von Titanen bewacht, die Untergebene eines Gottes waren. Am Meer lebte auch ein junger Mann, der von diesem Gott seine Unsterblichkeit erlangt hatte, jedoch nur unter der Bedingung, dass er den Namen des Gottes niemals enthüllen würde. Eines Tages erblickte der junge Mann ein liebliches Mädchen aus dem Dorf, in das er sich sofort verliebte. Leider war sie jedoch einem der Titanen als Ehefrau versprochen worden. Damit wollte sich der junge Mann nicht abfinden.
    Er ging zu den Titanen und bat sie, auf das Mädchen zu verzichten. Diese willigten ein, allerdings nur unter der Bedingung, dass der junge Mann ihnen den Namen des Gottes verraten würde. Der junge Mann bat um Bedenkzeit, denn er wusste, dass er damit seine Unsterblichkeit aufgeben würde.Am nächsten Morgen ging er wieder zum Meer und teilte den Titanen mit, dass er ihnen den Namen verraten würde, da er das Mädchen mehr liebte als seine Unsterblichkeit. Allerdings verlangte er im Gegenzug, dass die Titanen sich zur Verkündung des Namens auf einen Platz stellen sollten, den er bestimmen würde. 
    Nun begann er, die Titanen auf bestimmte Plätze an der Küste anzuordnen. Dann sagte er: "Ich habe gerade den Namen Gottes mit euren Körpern geschrieben."Gott war sehr erstaunt über die unglaubliche Tat im Namen der Liebe. In diesem Moment ließ er gleißende Sonnenstrahlen auf die Titanen scheinen, die sich zur Strafe in Steinsäulen verwandelten. Der nun zum Mensch gewordene junge Mann ging nun seine Verlobte suchen. Als er sie fand und sie sich glücklich umarmten, sprudelte unter ihren Füßen eine Quelle mit Zauberwasser hervor.



    Da wir keine Quelle mit Zauberwasser vorfanden, fuhren wir zurück an die Küste um uns am Irakli Beach ein Plätzchen für die Nacht zu suchen. Nach ein paar kleinen Schlammlöchern fanden wir ein nettes Plätzchen oberhalb des Strandes mit Blick über das Meer. Angetan von dem Ausblick kam uns die Idee ein romantisches Lagerfeuer zu machen. Wie wild fingen wir an altes Holz zu suchen und kleinzuhacken. Nach getaner Arbeit stürzten wir uns erst mal in die kalten Fluten um dann bibbernd und zitternd den Hang zum Auto hochzukämpfen. Bedauerlicherweise fing es während unserer Badesession an zu regnen und ich machte eine nette Arschbombe in die nächstbeste Schlammpfütze. Yes, es macht auch so viel Spaß zum zweiten mal in ein scheißkaltes Meer zu springen. Endlich sauber zu Hause angekommen, regnete es in Strömen. Das Lagerfeuer hatte sich somit erledigt. Der Strand und das Meer hatten es uns einfach angetan und so sprangen wir am nächsten Morgen als kleine Erfrischung erneut ins Meer. Langsam kamen wir uns wirklich vor wie Hippies.............

    Ein lange Offroad-Strecke später erreichten wir die Touristzone bei Nessebar durch den Hintereingang. Offiziell gab es nur die Straße Stadtauswärts in das Gebiet und so staunte der Schrankenwärter nicht schlecht als wir aus der angeblichen Sackgasse angetigert kamen. Unser schön eingesauter Ravty machte sich richtig gut vor einem Luxuskomplex. Schade, dass die Saison noch nicht angefangen hatte und alle Hotels geschlossen waren. Wäre es nicht traumhaft gewesen mit schlammigen Schuhen in der Lobby zu stehen und die Suite zu buchen...selbstverständlich auch noch die Deluxereinigung für den kleinen Gelben. 

    Das historische Nessebar hat uns sehr gut gefallen. Ein kleines verschlafenes Küstenstädtchen welches nur über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Auch hier war es wieder toll außerhalb der Saison zu reisen. Alle Souvenirläden waren geschlossen und die Einheimischen waren damit beschäftigt Ihre Häuser, Läden, Schiffe etc. auf Vordermann zu bringen. Wir konnten sogar bei archäologischen Arbeiten an einem Grab in einer kleinen Kirche zuschauen. Nach ein paar Stunden entspanntem Sightseeingtour ging es weiter nach Burgas. Von Burgas blieb uns neben dem guten Essen die Parkkralle gut in Erinnerung. Wir wussten nicht, dass man in der ganzen Stadt eine Parkzone eingerichtet hatte und so bekamen wir relativ schnell eine Kralle. An Ravtys Vorderreifen wirkte das Ding so winzig, dass wir vollen Ernstes mit dem Gedanken spielten einfach loszufahren......Homer Simpson hat es schließlich auch hinbekommen..... Zurück in der Realität zahlten wir schlussendlich knapp 8€ Strafe. Mit diesem Abschlussgeschenk machten wir uns auf den Weg in die Türkei. 

    Um nicht die meiste Zeit am Anfang der Reise zu verlieren, haben wir viele Tracks und Orte in Rumänien und Bulgarien weggelassen, jedoch mit dem Hintergedanken diese beiden „Nachbarländer“ bei einer separaten Tour zu bereisen.
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    Wer/Was ist Ravty?

    Ravty steht für unsere Lust nach Reise & Abenteuer. Namensgeber sind unsere zwei Stubentiger Raven & Tyson, nach denen wir unter anderem unseren kleinen, gelben Landcruiser benannt haben. weiter...

    Die Idee

    Ravty´s Blog haben wir ins Leben gerufen um unsere Reiseerlebnisse mit Familie & Freunden zu teilen. Kurz gesagt: Es ist ein virtuelles Fotoalbum und eine etwas modernere Art eines Diaabends ^^

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